… gibt es nicht!
Es gibt keine Übungen gegen schlechte Körperhaltung, Hohlkreuz, Rundrücken oder Geierhals! Heute lernst Du warum.
In diesem Artikel erfährst Du was viele falsch machen und was wirklich hilft. Zum Schluss bekommst Du Zugriff auf ein Bonus-Video.
Mach jetzt Folgendes: Setz oder stell Dich gerade hin, während Du auf Deinen Bildschirm guckst und das hier liest.
Herzlichen Glückwunsch, Du hast Deine Körperhaltung verbessert. Dafür brauchst Du keine Übungen machen.
Oder erhoffst Du Dir, dass Deine Muskeln Dich automatisch geradeziehen? Das tun sie leider nicht, wie Du Dir bestimmt denken kannst.
Und genau das machen die meisten falsch. Sie erhoffen sich durch ein paar Stunden Physiotherapie eine gerade Körperhaltung, sitzen dann aber die restliche Zeit schief.
Das ist so als würde mir der Arzt sagen ich soll aufhören zu rauchen. Statt 10 Schachteln rauche ich nur noch 9 einhalb.
Ich weiß, das klingt jetzt ein bisschen harsch. Aber überleg mal:
Die Woche hat über 160 Stunden. 112 Stunden davon bist Du wach. Wenn Du jetzt z.B. 2 Stunden pro Woche “Übungen gegen eine schlechte Körperhaltung” machst und die restlichen 110 Stunden eine schlechte Haltung einnimmst, dann sieht das so aus:
2% der Woche machst Du etwas Gutes. Die restlichen 98% nicht.
Ich glaube Du hast es verstanden: Übungen machen Dich nicht automatisch gerade.
Was ist, wenn ich ein Hohlkreuz oder Buckel habe, wo die Muskeln “dysbalanciert” sind?
Dann trainier die Dysbalance weg und mach Dich gerade.
Wenn Du muskuläre Dysbalancen hast, dann ist eine gerade Körperhaltung anstrengender für Dich. Und das nervt.
Du musst mit schwachen Muskeln gegen verkürzte ankämpfen, um gerade zu sein. Und eh Du Dich versiehst fällst Du wieder in die gemütliche Position: Hohlkreuz, Rundrücken, Geierhals.
Ich hatte selber das Problem. Verkürzte Muskeln im unteren Rücken und Hüftbeuger und schwache Muskeln am Bauch und Hintern. Hinzu kamen noch untere Rückenschmerzen.
Muskuläre Dysbalancen wirken auch negativ auf Fertigkeiten wie den Handstand. Menschen, die einen verkürzten Latissimus haben, können ihre Arme nicht gerade über den Kopf strecken. Die Schultermuskeln müssen also ordentlich mitarbeiten.
In diesem Fall machen Übungen gegen muskuläre Dysbalancen Sinn. Deine schwachen Muskeln werden kräftiger und Deine verkürzten Muskeln beweglicher. Und wenn alles nach Plan läuft, dann sind Deine Muskeln bald ausgeglichen und eine gerade Körperhaltung fällt Dir leichter.
Leider kratzt Du mit solchen Übungen nur an der Oberfläche des Problems, nicht am Ursprung. Selbst wenn Du jetzt eine gerade Körperhaltung hast. Es gibt es noch einen dritten Faktor, der viel wichtiger ist.
Den brauchst Du, um muskuläre Dysbalancen wirklich für immer loszuwerden und eine gute Körperhaltung zu haben. Bevor wir auf Faktor Nummer 3 eingehen musst Du verstehen, was der Unterschied zwischen einer geraden und guten Körperhaltung ist.
Eine gerade Körperhaltung ist NICHT gleich eine gute Körperhaltung!
Dafür erkläre ich kurz, was eine schlechte Körperhaltung ist. Hier spielen zwei Dinge eine wesentliche Rolle: Dauer und Intensität.
Dauer
- 30 Sekunden lang krumm sitzen macht nichts.
- Jeden Tag 8 Stunden lang krumm sitzt kann muskuläre Dysbalancen und andere Gesundheitsprobleme verursachen. Das ist schlecht.
Intensität
- Hebst Du einen Bleistift mit krummen Rücken vom Fußboden, dann spürst Du wahrscheinlich keinen negativen Effekt.
- Hebst Du eine 100 Kilo Kiste mit krummen Rücken vom Fußboden, dann verabschiede Dich schonmal von Deinen Bandscheiben. Das ist schlecht.
In beiden Fällen ist es besser, wenn Du eine gerade Körperhaltung hast.
Eine gerade Körperhaltung heißt eigentlich nichts anderes, als Deine Knochen effizient gegen eine Kraft zu stapeln. Meist ist diese Kraft Gravitation. Je gerader Du stehst oder sitzt, desto weniger müssen Deine Muskeln arbeiten. Außerdem sieht eine gerade Körperhaltung attraktiver aus.
Aber ist eine gerade Körperhaltung automatisch eine gute Körperhaltung?
In diesem Fall kommt es wieder auf die Dauer an. Je länger Du eine bestimmte Körperhaltung hältst, desto höher das Gesundheitsrisiko – egal ob krumm oder gerade.
Warum ist das so?
Weil Dein Körper eine Anpassungsmaschine ist und nicht ein Auto, dass Du 20 Jahre in die Garage stellen kannst.
Wenn Du Deinem Körper keine Reize gibst auf die er reagiert, dann verkümmert er. Muskeln verschwinden und Gelenke versteifen. Das einzige was dagegen hilft ist:
Bewegung!
Dein Körper ist nicht zum stundenlangen Stehen oder Sitzen gemacht, egal ob aufrecht oder nicht. Dein Körper ist zum Bewegen gemacht.
Nur wenn Du Dich oft und komplex bewegst (nein, ich rede nicht von Bizepscurls), entkommst Du langfristig muskulären Dysbalancen und einer schlechten Körperhaltung. Somit ist die beste Übung gegen schlechte Körperhaltung Bewegung.
So, jetzt weißt Du, das Bewegung der wichtigste Faktor für eine gute Körperhaltung ist. Wir müssen nur noch herausfinden, wie Du Dich am besten bewegst.
Wie bewege ich mich am besten, um meine Körperhaltung zu verbessern?
Die Antwort ist: OK – oft und komplex.
Mit oft meine ich öfter als jetzt.
Du kannst Dich kaum zu viel bewegen. Vor allem dann nicht, wenn Du 40 Stunden pro Woche im gleichen Bürostuhl sitzt. Also beweg Dich einfach mehr als jetzt. Steh öfter auf und geh durch die Gegend. Mach mehr Sport oder geh einmal pro Woche mehr spazieren.
Komplex heißt, dass Deine Bewegungen sich voneinander unterscheiden. Komplex ist das Gegenteil von eintönig. Du willst eintönige Bewegungen vermeiden, weil sie muskuläre Dysbalancen verursachen können.
Überleg Dir, welche Bewegungen Du mehrere hundert Mal pro Tag machst und versuch sie anders zu machen. Zum Beispiel das Klicken Deiner Computermaus. Wenn Du joggst, dann hast Du die Wahl zwischen eintönig und komplex. Du kannst 10.000 Schritte auf geradem Asphalt laufen (jeder Schritt ist gleich) oder aber Du läufst querfeldein durch den Wald.
Komplex ist eine Kombination aus gehen, klettern, hängen, krabbeln, rollen, vorwärts, rückwärts, seitwärts, drehen, schnell, langsam, usw.
Wenn Du Dich oft und komplex bewegst, dann wird auch Dein Körpergefühl und -kontrolle besser. Wenn es Dir an Körpergefühl mangelt, dann merkst Du oft nicht, dass Du krumm sitzt oder stehst. Und wenn Du eine aufrechte Körperhaltung haben möchtest, dann musst Du in der Lage sein Deinen Körper zu kontrollieren.
Ich weiß, nicht jeder hat einen Wald oder eine Kletterwand um die Ecke. Aber wenn Du ein bisschen Platz auf dem Fußboden bei Dir zu Hause hast, dann kannst Du mit KraftImpuls’ Budo-Routine anfangen – eine 5-Minuten-Ganzkörper-Routine für mehr Kraft, Beweglichkeit und Körperkontrolle.
Diese Routine machen meine Klienten in Los Angeles mehrmals pro Woche, einige sogar mehrmals pro Tag. Sie benutzen KraftImpuls’ Budo-Routine zum Aufwärmen vor dem Training oder für zwischendurch, wenn sie auf Reisen sind oder mal wenig Zeit haben. Du kannst sie jeden Tag und überall machen, ohne Geräte. Viel Spaß dabei!
Hallo Marco,
Tolle Übungen in Budos Routine. Aber nicht einfach!
Die Dehnung in worlds greatest fällt mir besonders schwer.
Ich werde da mal dranbleiben.
Danke dafür.
Gruß Armin
Danke für den Kommentar, Armin!
Die Übungen sind nicht einfach, das stimmt. World’s greatest kann ein bisschen wackelig sein. Achte auf die Position Deiner Hände und Füße. Versuch die Übung einfach so gut es geht. Mit der Zeit passt sich Dein Körper an und Du wirst automatisch besser.
Viel Spaß!
– Marco