Wie mentales Training Dir beim Handstand helfen kann – 4 Ideen

Im heutigen Gastartikel von Laura erfährst Du, wie mentales Training Dir beim Handstand lernen helfen kann. Viel Spaß beim Lesen!


Benutzt Du eigentlich mentale Übungen, um den Handstand zu lernen oder andere Fertigkeiten zu verbessern?

Nein?

Dann geht es Dir wie den meisten Sportlern.

Für die meisten von uns ist Mentaltraining ein Buch mit sieben Siegeln, was höchstens für Spitzensportler Sinn macht.

Das stimmt aber nicht!

Warum es ein Fehler ist, die mentale Seite beim Training außen vor zu lassen und welche einfachen Übungen Du ab sofort in Deinen Tagesablauf einbauen solltest, erkläre ich Dir in diesem Artikel:

Was ist mentales Training?

Mentales Training ist eine Mischung verschiedener Techniken, mit denen Du Deine Gedanken und Gefühle so steuerst, dass sie Dich beim Erreichen Deiner Ziele optimal unterstützen.

Klingt gut, oder? Aber was bedeutet das jetzt konkret?

Stell Dir mal die folgende Situation vor:

Dein Tag war irgendwie nicht so toll, ein Problem bei der Arbeit geht Dir nicht aus dem Kopf und Du grübelst die ganze Zeit darüber nach.

Eigentlich hast Du jetzt keine Lust auf Training, aber Du überwindest Dich, trotzdem hin zu gehen. Du gehst nicht davon aus, dass es besonders viel Spaß machen wirst oder Du heute Deinen Zielen näher kommst und bist bei den Übungen entsprechend wenig motiviert.

Wie wahrscheinlich ist es, dass Du in so einem Zustand eine gute Leistung lieferst?

Jetzt ändern wir die Situation mal ein wenig:

Du hattest keinen guten Tag und ein Problem bei der Arbeit, was noch nicht gelöst ist. Auf dem Heimweg beschließt Du trotzdem, Dich erst morgen wieder damit zu beschäftigen und Dich lieber um dein Training zu kümmern.

Du stellst Dir vor, wie Du hart trainierst und mit deinen Trainingskollegen Spaß hast. Du überlegst, was Du heute trainieren kannst, um Deinem Ziel noch näher zu kommen.

Voll motiviert und bester Laune beginnst Du das Training.

Das klingt doch schon viel besser, oder?

Und genau das ist der Nutzen von mentalem Training. Du lernst dadurch, Deine Gedanken zu beeinflussen und zu kontrollieren, sodass Du Dich wann immer Du willst in einen Zustand von Motivation, Freude und Erfolg versetzen kannst.

Du wirst über Niederlagen leichter hinweg kommen, Dein Training motivierter absolvieren und selbstbewusst in jede Herausforderung gehen.

Jetzt kennst Du also die Vorteile von mentalem Training, aber wie kannst Du das für Dein Handstand-Training nutzen?

Warum mentales Training perfekt geeignet ist, um den Handstand zu lernen

Mentales Training kannst Du für jede Herausforderung nutzen, die Du Dir vorgenommen hast. Und damit meine ich nicht nur den Sport, sondern wirklich jeden Bereich Deines Lebens.

Übungen wie der Handstand bieten sich aber besonders an, weil hier meist nicht nur körperliche Fähigkeiten eine Rolle spielen, sondern oft auch Ängste, Blockaden oder (falsche) Vorstellungen.

Viele Menschen haben Angst davor, im Handstand hintenüber zu kippen. Oft können sie sogar einen fast perfekten Handstand an der Wand, im freien Raum geht aber plötzlich gar nichts mehr!

Neben dem Abrolltraining können hier mentale Übungen eine riesige Veränderung bewirken, das durfte ich selbst im Training erfahren.

An der Wand war der Handstand gar kein Problem, in den meisten Fällen berührte ich die Wand nicht und konnte ihn sogar ein paar Sekunden halten. Aber wehe, ich versuchte es mitten im Raum. Ich nahm erst gar nicht genug Schwung, um auch nur ansatzweise hoch zu kommen, weil ich Angst davor hatte, hintenüber zu fallen. Und das, obwohl ich in der Lage war, dabei einigermaßen sicher zu landen.

Doch nicht nur die Angst vorm Hintenüberfallen kann Deinen Handstand behindern, sondern auch die Gedanken und Vorstellungen, die Du währenddessen hast.

Hast Du schon mal darauf geachtet, was Du denkst, wenn Du in den Handstand gehst?

Vielleicht „Oh...nicht gut....ups, jetzt fall ich um!“ ?

Solche Gedanken helfen Dir nicht bei Deinem Trainingsfortschritt, sondern können ihn sogar verhindern.

Wie Du siehst, bietet sich das Handstand-Training geradezu an, mit mentalen Übungen kombiniert zu werden.

Idee 1: Sorge für eine positive Grundstimmung

Statt genervt und im Stress zu trainieren, solltest Du sicherstellen, dass Du beim Training eine positive Grundstimmung hast. Dadurch wirst du nicht nur motivierter, sondern gehst auch konstruktiver mit Herausforderungen um.

Heißt das jetzt, dass Du nur trainieren sollst, wenn Du zufällig einen richtig guten Tag hattest?

Natürlich nicht!

Du sollst lernen, Dich gezielt in so einen Zustand zu bringen. So bist Du nicht länger abhängig von Zufällen, die Deine Laune beeinflussen, sondern steuerst aktiv Deine Gefühle.

Wahrscheinlich fragst Du Dich jetzt, wie Du Das machen sollst...

Deine Launen und Gefühle zu kontrollieren erfordert etwas Arbeit und sehr viel Aufmerksamkeit, aber es wird sich für Dich lohnen. Es gibt unzählige Übungen, um das zu trainieren, ich möchte Dir hier aber nur zwei einfache Möglichkeiten vorstellen, Dich schnell in eine gute Stimmung zu versetzen:

1. Verbiete Dir negative Gedanken

Gewöhne Dir an, auf Deine Gedanken zu achten und sie gegebenenfalls zu korrigieren. Ich weiß, das erscheint am Anfang fast unmöglich, aber mit der Zeit wirst Du besser darin werden.
Wenn Du also Gedanken von Unsicherheit, Scheitern, Angst oder Ähnlichem bemerkst, denke an etwas anderes. Du kannst den Gedanken ins Positive umdrehen oder einfach im Kopf das Thema wechseln und über etwas Schöneres nachdenken. Hauptsache, Du hörst auf mit negativen Selbstgesprächen.
Gerade am Anfang wird Dir das noch nicht durchgehend gelingen. Das ist völlig okay, ärgere Dich nicht darüber, sondern mach einfach weiter. Mit der Zeit werden die schlechten Gedanken immer weniger und Du wirst den Effekt auf Dein Leben und Dein Training spüren. [1]

2. Tu etwas, was Dir Spaß macht

Welche Dinge bringen Dich automatisch in eine gute Stimmung und lassen Dich alle anderen Gedanken vergessen?

  • Bei vielen Leuten ist das Musik. Wenn Du ein paar Lieder hast, bei denen Du Dich gut fühlst, dann erstelle Dir eine Playlist, die Du Dir kurz vorm Training anhörst.
  • Auch Audios von Deinen Vorbildern, motivierenden Rednern oder Fitness-Podcasts können diesen Effekt haben. Stell Dir einfach etwas zusammen, was Dir gefällt.
  • Natürlich können es auch andere Aktivitäten sein, zum Beispiel lesen, bestimmte Spiele, Sport oder was immer Dir Spaß macht.
  • Schreibe Dir eine Liste mit solchen Dingen, auf die Du dann im Notfall zurückgreifen kannst, um Dich vor dem Training aufzubauen.

Idee 2: Sorge für Entspannung

Neben einer guten Stimmung ist natürlich auch Deine körperliche Verfassung wichtig. Dabei geht es mir gerade aber nicht um Muskeln, Ausdauer oder Beweglichkeit, sondern um Anspannung.

Egal, ob sie durch Angst, Druck oder Nervosität verursacht wurde, solche Verspannungen Deiner Muskeln hindern Deinen Körper daran, seine volle Leistung ab zu rufen.

Das gilt natürlich auch für den Handstand, hier sind Verspannungen besonders störend.

Prüfe also, bevor Du mit Deinem Training anfängst, ob Dein Körper irgendwo verspannt ist oder Du Dich allgemein angespannt fühlst.

Ist das der Fall, kannst Du die folgende Übung ausprobieren:

Spanne beim Einatmen alle Muskeln Deines Körpers fest an (wie bei einem Krampf) und lass sie beim Ausatmen locker und entspannt. Wiederhole das drei Mal und entspanne Dich mit jedem Ausatmen tiefer.

Du kannst auch auf andere Arten der Körperentspannung zurückgreifen, wenn sie Dir besser liegen. Wichtig ist, dass Du zumindest kurz alle Deine Muskeln entspannst und tief atmest, bevor Du mit dem Training loslegst.

Idee 3: Erstelle Dir kraftvolle Affirmationen

Sind Ängste oder Blockaden Grund für Deine Verspannung oder Deinen Trainingsstillstand, solltest Du Dich mal mit Affirmationen beschäftigen.

Affirmationen sind kurze Sätze über Dein Trainingsziel, die Du durch häufiges Wiederholen im Unterbewusstsein verankerst.

Gute Beispiele für Affirmationen beim Handstand sind:

Ich habe jederzeit die volle Kontrolle über meinen Körper.

Ich halte den freien Handstand 3 Sekunden lang.

Ich fühle mich sicher.

Ich werde mit jedem Training sicherer.

Ich halte den Handstand jedes Mal länger.

Am Sinnvollsten ist es aber, wenn Du Dir Deine eigenen Affirmationen erstellst, denn Du weißt am besten, woran es gerade bei Dir hapert.

Wichtig dabei ist, dass Du Deinen gewünschten Zustand positiv und in der Gegenwartsform formulierst und dass diese Sätze Dich motivieren. Wenn Du Dir beim Aufsagen denkst „Ja, klar, schaff ich eh nicht“, fang lieber mit etwas Kleinerem an und steigere Dich dann.

Affirmationen kannst Du Dir aufsagen, wann immer es Dir einfällt. Um sie nicht zu vergessen, kannst Du sie mit alltäglichen Dingen wie dem Zähneputzen, Arbeitsweg oder Spülen verbinden.

Idee 4: Nutze Mentale Bilder

Diese Übung ist wohl eine der mächtigsten überhaupt im Mentaltraining. In fast jeder Biografie von extrem erfolgreichen Sportlern ist sie zu finden, und mittlerweile wurde ihr Effekt auch schon genau erforscht. [2][3]

Bei den Mentalen Bildern stellst Du Dir vor, wie die Situation im bestmöglichen Fall für Dich laufen wird und was Du dabei fühlst.

Im Handstandtraining kann das zum Beispiel so aussehen:

Du stellst Dir vor, wie Du kontrolliert in den freien Handstand gehst. Du spürst, wie Du Dein Gewicht auf die Hände verteilst und balancierst. Du stellst Dir vor, was Du siehst, welche Muskeln Du spürst und wie Dein Körper sich dabei anfühlt. Und, ganz wichtig: Welche Emotionen hast Du dabei?

Freude? Stolz, dass es endlich klappt? Begeisterung?

Stell Dir diese Gefühle ganz genau vor, denn sie wirken am stärksten auf Dein Unterbewusstsein.

Auch diese Übung solltest Du in Deinen Alltag integrieren und immer wieder machen. Dafür reichen schon 30 bis 60 Sekunden aus, dafür gern ein paar Mal täglich.

(Übrigens: Mit dieser Übung habe ich es geschafft, meine Angst vorm Umkippen zu überwinden und auch im freien Raum einen Handstand zu trainieren)

Fazit

Nun kennst Du verschiedene Techniken, mit denen Du Dein Handstand Training auf optimale Weise unterstützen kannst.

Natürlich musst Du nicht sofort alles davon umsetzen, auch ein oder zwei Übungen werden Dich schon weiter bringen.

Ich möchte Dich aber dazu einladen, sie alle einmal zu probieren. Wie bei jedem anderen Training auch, sind die mentalen Übungen am Anfang ungewohnt und fühlen sich vielleicht komisch an.

Gibst Du ihnen aber eine Chance, können sie Dein Training auf eine neue Stufe heben. Und das gilt für jede Art von Training, nicht nur für den Handstand!

Probier es also selbst aus!

Über die Gastautorin

Laura Lennert ist Bloggerin und Studentin. Sie lebt in Hannover und hat im Laufe der Zeit die verschiedensten Sportarten ausprobiert. 

Auf ihrem Blog LeidenschaftSport.de hilft sie anderen Sportlern dabei, durch mentale Techniken über sich hinaus zu wachsen und mehr zu erreichen, als sie selbst für möglich gehalten hätten.

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